Bildergrüße von Dodo

 

Im Januar 2014 kam langsam wieder die Idee auf, einen Hund in unseren Familienkreis aufzunehmen, nachdem unser spanischer Boxer King im September 2013 leider erlöst werden musste. Kein Tier kann ein anderes ersetzen, aber die Leere war dennoch da. Kein Hundegetrapse, keine nasse Schnauze, keiner, der sich ins Bett schleicht.

So wurden immer öfter die Internet- und Zeitungsseiten nach einem passenden Hündchen durchforstet. Immer wieder stießen wir auf ein Geschöpf, bei dem wir dachten, yes, der ist es. Aber wie durch eine magische Hand, kam immer wieder irgendetwas dazwischen.

So fand ich Ende Mai auf der Boxer-in-Not-Seite DAS Bild von Dodo. Sein spitzbübischer Blick war es, das mich gleich einfing. Sofort wußte ich, das ist ein ganz Raffinierter, ein kleiner Schlauberger. Und doch noch sooo weit weg in Spanien.

Mensch, das kann ja noch eeeewig dauern..dachte ich. Seelisch moralisch hatte ich mich schon auf eine Wartezeit eingestellt, im Hintergrund das Gemeckere der 3 Kinder. Wenn es schon der süße Dodo sein soll, dann bitte schön jetzt gleich, sofort… Ok.

Dann eben Bewerbungsschreiben ausgefüllt. So etwas noch nie gemacht, komisches Gefühl. Und siehe da! Da kam doch gleich prompt ein Telefonanruf zurück. Jiippii! Könnte es sein, daß wir dieses süße Hündchen tatsächlich bekomme dürfen?? Die Aufregung wird immer größer. Nach einer ganz spontanen Vorkontrolle kam dann tatsächlich ein Ja von oben. Wahnsinn!!

Jetzt müssen wir unser Hundi nur noch holen!! Wow. Sind ja nur schlappe 450 km. Egal. Der Hund muss her aber bißchen pronto. Sollen wir vielleicht am besten gleich losfahren? Oh, kann man doch nicht bringen. Oder vielleicht doch? Dann könnten wir ja heute Abend schon streicheln…hmmm. Anfragen kann ja nicht schaden…Ok. Kompromiss. Wir fahren heute noch los, übernachten und dann gleich morgen in der Früh kommen wir zum Schauen..Schauen?? Neee neee, den nehmen wir dann gleich mit.

Mei, war das eine Freude. Dodo kam gleich schwanzwedelnd aus Wallis Haus geprescht. Wo auch hin mit der vielen Energie? Gleich mal anspringen, bischen rumknabbern und spinnen. Das ist gut, das tut gut. Endlich mal wieder einer mit Pfeffer im A…. Aber wie bekommt man solch ein Energiebündel schadlos über eine 4-stündige Autofahrt? Ausprobieren? Genau, Dodo springt ganz mutig ins Auto und legt sich in sein Körbchen. Na, wird schon schief gehen….Wahnsinn, wie der kleine Hund mutig ist.

Ich würde mich so etwas nicht trauen. Mit fremden Leuten einfach mitfahren? Es gab kein Geheule, keine Gezitter, kein Gar-Nichts. Dodo schaut interessiert beim Fenster raus und legt sich hin. Ein kleiner Zwichenstop zum Aufatmen, dann weiter.

So hat uns Dodo gleich von Anfang an beeindruckt. In seinem neuen Zuhause, mutig aus dem Auto gesprungen. Wow, da sind ja auch noch andere Menschen. Scheinbar warten die alle auf mich…und wie die sich freuen!! Da freue ich mich ja gleich nochmal so sehr :)

Von Anfang an war Dodo hier Zuhause. Er hat ganz schnell bei Nachbars Meerschweinchen und Schildkröten Grüß-Gott gesagt. Die Mietze-Katze vom anderen Nachbarn weiß nun wieder, daß der Garten tabu ist. Und überhaupt, er ist ein Freund von jedermann. Scheinbar hat Dodo keine schlechte Erfahrungen gemacht. Er freut sich über jeden Artgenossen und Menschen. Alles ist seins, wird aber auch meisterlich geteilt. Türen sind nicht zum Abschließen, sondern zum Öffnen da. Ansonsten hätten sie ja auch keine Klinken. Betten sind zum Schlafen da, nicht nur für Menschen. Und das Sofa hat mir von Anfang an gefallen, auch wenn ich weiß, daß ich nicht rauf darf….dann mach ich das eben nachts…

Versteck-Spiele sind meine große Leidenschaft…wobei ich sagen muss, daß das teure Schiebe-Spiel mit Leckerli richtig öde ist. Da müssen schon größere Geschütze aufgefahren werden – Verstecken im Mais-Feld, Verstecken meines Lieblings-Knochen. Ein wahrer Wasserfreund bin ich noch nicht, aber das kann noch werden. Immerhin kann ich schwimmen, aber ein wahrer Jagdhund, jagt ja auch nicht unbedingt in Gewässern.. Was ich noch nicht leiden kann, ist daß ich im Garten angeleint werden muss. Aber ich muss auch sagen, überall gibt es etwas interessantes. Da muss ich mal vorbeischauen. Wozu ein Zaun? Hindernis-Springen? Was ist ein Gartentor? Grabtechniken ausprobieren? Überall Herausforderungen.

Und wenn ich den Boden aufgrabe oder das Kräuterbeet aufwühle, das geht auch. Was besonders vorteilhaft ist, daß im Garten ein Mirabellen-Baum steht. Die Mirabellen sind köstlich und sehr nahrhaft. Die Bienen stören mich nicht.
Aber ich bin nicht nur in Action. Gerne liege ich abends mit meinem „Rudel“ auf dem breiten Sofa. Da kann ich auch meine Streicheleinheiten einfordern. Zur Not quetschte ich mich auch mitten rein, kein Problem.

Ich weiß ja, mir kann keiner widerstehen,

euer Dodo